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Forum logoLeeshulp, transcriptie, vertaling, betekenis » Wie kan mij helpen een handschrift van Aegidius Brenninkmeijer te ontcijferen? opgelost



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In het Utrechts Archief vond ik twee brieven uit 1853 van Aegidius Brenninkmeijer, broer van de welbekende Clemens en August Brenninkmeijer. Aegidius klaagt bij de R.K. Aartspriester over pastoor Schuttelaar van Avereest. Het handschrift van Aegidius heeft (denk ik) gelijkenis met het latere Sutterling-handschrift. Het lukt mij niet deze brieven te ontcijferen. Zie bijvoorbeeld http://www.bonmama.nl/bronnen.php?cID=NL-UtHUA_449_873_0484 . Wie kan mij helpen een transcriptie van deze brieven te maken, of wie weet iemand die dat zou kunnen?

Helmuth Rijnhart - 30 jul 2019 - 21:21

Zie hierna bij de antwoorden voor deze vraag; veel succes!

M.C. (Macy) Deden-Kazenbroot - 30 jul 2019 - 22:35 (laatst bijgewerkt 31 jul 2019 — 23:40 door auteur)

Wij hebben hier een speciaal forum voor, zie de plek waarna ik je vraag heb verhuisd. Je kunt het beste een screenshot maken van het document en uploaden, dat werkt voor de mensen het beste.

Yolanda Lippens - 31 jul 2019 - 09:17

Dit is een goed leesbaar handschrift dat met enige oefening (zie: Tips voor het lezen van Duits handschrift)  zonder al te veel moeite gelezen kan worden.

Hierbij de transcriptie:

Avereest 1. Juny 1853

Sr. Hochw. Monseigneur Joh. Zwysen Erzbischof von Utrecht
Apostolischer Administrateur des Bisthums Hertogenbosch.

Monseigneur!

Ermuthigt durch Eure bischöfl. Gnaden ersten Hirten-
briefes, unternehme ich eine mir höchst unangenehme
Arbeit um Eure Gnaden einiege Klagen mitzutheilen.
Den 10 Januar 1851 haben bereits einiege Eingesessene dieser
Gemeinde ihre Klagen über ihren herrn Pastor J. Schuttelaar
an der Hochw. herrn H. van Kessel Erzpriester zu Zwolle Kund
gegeben, welcher auch damals die Sache beim herrn Pastor
untersuchte und als nicht genugsam bewiesen zurück wies.
Seitdem sind noch einiege Vorfälle da gewesen, worüber genann-
ter Herr Erzpreister zu seiner Zeit Nachricht erhalten hat.
Den 21 May hatte wiederum ein ärgerlicher Vorfall statt, wor-
über hier in der Gemeinde so wohl bei Katholieken als Protestan-
ten sehr viel gesprochen wird, und wodurch der Herr Pastor
sehr in Achtung verliert.
Der Kaufmann Leo Brenninkmeyer war am genannten Tage be-
schäftigt eine Öffnung in seinen Zaun mit einer Thüre zu ver-
sehen; dieser Zaun ist gelegen an den Pastoriegründen, ist
jedoch ein Eigenthum des genannten Kaufmanns L.B. durch den-
selben mit seinem Güte angekauft und unterhalten.
Die Thüre zu setzen wurde ihm vom Herrn Pastor J. Schuttelaar im
Nahmen der Geistlichen-Obriegkeit verboten; weil sich selbieger
aber nicht unterwerfen wolte, weil ihm nicht einleuchte, daß
Andere über sein Eigenthum zu befehlen haben; hat ihn der

Herr Pastor J.S. in Gegenwart zweier Zeugen, die
Worte zugefügt „Diesen Grund haben sie mir geraubt“.
Der Herr L.B. hat dieses beim Bürgemeister zum Protokol
nehmen lassen, um auf dem gerichtlichen Wege die Erset-
zung seiner gekränkten Ehre zu fragen.
Es wird Eure Bischöfl. Gnaden leicht einleuchten, welche
Sensation solche Vorfälle in einer Gemeinde hervorbrin-
gen, und ich bin überzeugt, daß der Kaufmann L. Brenninkmeyer
diesen Weg nicht würde eingeschlagen haben, wenn er
nicht sicher wäre, daß sein Verfahren bei den meisten
Gemeinemitgliedern gebilliegt würde, und komme daher
von selbst zu der bereits früher dem Hochw. Herrn Erzprie-
ster H. van Kessel gemachte Bedenkung, wie sehr muß nicht
die Achtung des Herrn Pastors in der Gemeinde gelitten
haben, ja nicht allein die Achtung sondern auch das Ver-
trauen ist verlohren, weil der Herr Pastor gar seine Zun-
ge nicht weist in Zaum zu halten, und fortwährend
durch leichtsinnieges lügenhaftes Plaudern die Mitglie-
der der Gemeinde unter sich entzweiet und gegen sich
aufreitzt. Sachen von Gewicht werden dem Herrn Pastor
hier nicht anvertrauet, und Gespräche vom Pastor ausgehend
werden hier im täglichen Verkehr nicht geglaubt; dabei
erlaubt sich der Herr Pastor manchmal unkeusche Redensar-
ten, und ist dabei so altäglich und so geläufig, daß man
in Versuchung geräht, ob es wohl damit so genau ge-
nommen werden müsse. Das Wirthshaus besucht
er regelmäßig fast jeden morgen, und trinkt nach Aussage
des Wirthes 3 bis 4 Gläser Brantwein, wobei er sehr aufge-
regt wird, und weil der Vorfall mit dem Kaufmann L.B.
gleich nach Mittag statt fand, muß man es wohl
dafür halten daß es in einem aufgeregten Zustande
geschehen ist.

In Hinsicht des Beichthörens hat er so seine Laune, bald
will er des Morgens bald des Nachmittags sitzen
und dann bestimmte Stunden, weswegen man hier oft die
Ausdrücke hört, das Comtoir ist geschlossen; worüber die
weit entlegenen Leute oft Klagen führen, das sie Abends im
Finstern zu diesem Zwecke beschwerliche und gefährliche
Wege, weil diese Gegend mit vielen Kanälen durchschnitten
ist, bewandern müssen.
Der erste Pastor Nuiwentap [Nieuwentap] sal. hat für diese Gemeinde, weil sie
größtentheils aus Westphälinger besteht und auch noch
jährlich tausende Arbeiter zur Sommerzeit aus Deutsch-
land hier aufhalten, eine Dispensation erlangt, wobei
das Flieschessen des Samstags erlaubt wurde. Diese
Dispensation ist den ersten May durch unsern herrn Pastor
J.S. eingezogen, auf Grund daß wir nun Bischöfe hätten,
nun alles gleich sein müsse, so wie ein Glaube so eine Faste,
und sagt dazu durch ein besonderes Schreiben von der geist-
lichen Obrigkeit ermächtigt zu sein, selbiges hat er
jedoch nicht vorgelesen, und wird daher die Wahrheit
davon algemein bezweifelt, um so mehr, weil sich diese
Dispensation über die Gemeinde Zetten und einen Theil
der Gemeinde Ommerschans erstreckt, wo die Einziehung
derselben durch die füngierenden Pastoren nicht stattgefunden
hat. Diese Zeilen habe ich gemeint im Betreff der guten
Sache und auf anrathen einieger mit mir befreundeten
Geistlichen aus der Diocese Munster Eure Bischöfl. Gnaden
im Vertrauen mittheilen zu müssen, und schliese mit der
einigsten Bitte, daß Ihre Bischöfl. Gnaden sich das Wohl
dieser gemeinde kräftig anziehen wollen und bin
Euer Bischöfl. Gnaden ergebener Diener
Egidius Brenninkmeyer

De Hoogeerwaarde Heer
Monseigneur Zwysen
Aartsbisschop van Utrecht enz.
te
Tilburg
franco

Verbeteringen:
Bij het transcriberen van de tweede brief blijkt dat E.B. vaak -ieg- schrijft waar in moderne spelling -ig- wordt geschreven. Dat was me bij de eerste brief nog niet opgevallen, maar is nu verbeterd.

ChrisvD - 31 jul 2019 - 22:25 (laatst bijgewerkt 1 aug 2019 — 22:10 door auteur)

Hallo Chris,

Enorm bedankt voor deze transcriptie! Ik red me doorgaans prima met het lezen van 19e eeuws Nederlands schrift en help ook anderen regelmatig voort, die er geen tabak van kunnen maken. Nu sta ik weer met beide benen op de grond!

Ik doe dit onderzoek ter voorbereiding op een boek dat volgend jaar mei moet verschijnen bij de viering van 200 jaar R.K. parochie Avereest.

Ben jij bereid om ook van de andere brief van Brenninkmeijer een transcriptie te maken? Als tegenpresentatie krijg je een exemplaar van het boek. De link naar de andere brief is http://www.bonmama.nl/bronnen.php?cID=NL-UtHUA_449_873_0477

Helmuth Rijnhart - 1 aug 2019 - 07:00

@Helmuth,

Graag gedaan.

Ik had de andere brief van E.B. al gevonden met behulp van het uitstekende zoeksysteem en naar mijn computer gecopiëerd. Ik zal die brief ook transcriberen.

Misschien dat iemand nog eens kritisch de transcriptie wil doornemen. Leesfoutjes worden vaak niet door jezelf opgemerkt. E.B. schreef ook geen vlekkeloos Duits.

ChrisvD - 1 aug 2019 - 12:11

Hierbij de tweede brief.
NB. In de eerste brief enkele verbeteringen aangebracht.

Avereest den 19 August 1853

Sr. Hochw. Monseigneur J. Zwysen Erzbischoff von Utrecht ... Tilburg

Monseigneur!

Am ersten Juny erlaubte ich mich Eure bischöfl. Gnaden
einiege Beschwerden im Betreff unseres Pastors J. Schuttelaar
mitzutheilen, wobei ich zugleich den Wunsch aussprach
eine baldiege Änderung unseres Schicksaals zu er-
warten, weil bisjetzt jedoch nicht die geringste
Änderung erfolgt ist, so erdreiste ich mich abermals
zu meinem voriegen Schreiben noch dieses hinzu
zu fügen. In meinem voriegen Schreiben wies ich
Euer bischöfl. Gnaden unter andern auf die schmutziegen
unkeuschen Redensarten hin, welcher unser Pastor sich
häufig bedient, doch hatte nicht den Muth zu behaupten
daß seine Thaten an seine Worte beantworten.
Im Jahre 1851 war hier ein gewisser Pianist E. Hetz
jetzt wohnhaft in Rotterdam (Religion Kathol.), dieser ver-
kaufte und lieferte hier ein Orgel in der Kirche, und hatte
zugleich Gelegenheit, durch häufige Zusammenkünfte
mit dem Pastor, selbst an späten Abenden, unter einem tüch-
tigen Glase Wein, denselben in seinem häuslichen Um-
gange kennen zu lernen, welcher mich schon damals
seine Verwunderung zu kennen gab, über dem Betragen
des Pastors im Umgange mit seinen Halbschwestern, welche
drei bei sich im Hause hat, vor beinahe fünfzig Jahren, indem
er sich äußerte, er lebe mit diesen Schwestern, als wenn
sie seine Frauen wären. Genannten Herrn Hetz fuhr ich

hart an über falsche vermessene Verleumdung, weil ich solches mich
von keinem Fremder über unsern Pastor sagen lassen wolte.
Nicht leicht war es, hierüber zu einer Gewissheit zu gelangen, weil
der Pastor Sorge getragen, außer einiegen vertrauten
Freunden, allen den Zugang zur Pastorie zu verwehren,
oder beschwerlich zu machen. Es ist hier auf dem Lande ge-
bräuchlich, daß mehrere Thüren zum Eingange in die Pastorie
führen, und gewöhnlich ist es des Priesters Wahlspruch „Meine
Thüre steht vor einem Jeden tag? täglich offen“. Hier war es
auch früher so, doch dieser Pastor J.S. ließ die eine Thüre gänz-
lich zu nageln und die andere verschließen, dabei machte
er ein Kämmerlein dessen Fenster auf dem Zugange
zur Pastorie aussah; zu diesem Kämmerlein führten selbst
versteckte Thüren, welche nicht als nur durch Nebenzimmer
zugänglich wär; diese Stube diente zu seinem Wohnzimmer.
Es war auf diese Weise leicht möglich allen Zulauf von Menschen
zu wehren, oder so mühsam zu machen, indem man nach
zwei bis dreimalen vergebliche Reisen und Versuche dem
Pastor zu sprechen, stehts abgewiesen wurde mit dem Be-
merken er is nicht zu Hause, dieses habe ich und mehreren
zu mir häufig unterfunden, bis man endlich nach anhalten dem
versuchen verhört wurde.
Eine gewisse Baronesse Speyard van Woerden wohnhaft zu
Zwolle, schrieb mich neulich, indem sie durch meine Vermittelung
einige Kirchengeräthe an hiesieger Kirche geschenkt hatte,
daß sie deswegen vom herrn Pastor keinen wohlgemeinten
Dank eingeärntet hätte, weil, da sie bei selbieger Gelegenheit,
nach einiege Sachen, im Fall der Ermangelung angeboten hätte,
er ihr darauf aber erwiedert, er sei nichts nöthig, weil seine
Bauern hinlänglich zu den hiesigen Kirchensachen beiträgen.
Die Baronesse ersuchte mich ihr zu berichten, welche doch diese
Bauern sein möchten, und ob selbieges war sei.

Es gab dieser Vorfall einiege Anleitung für mich
mit den Bauern darüber zu sprechen, und gelangte da-
durch Zugang zu einiegen des Pastors getrauesten
Freunden, unter andern einen mit Nahmen J.H. Scholten,
welcher mir erzählte, er sei vom Pastor gedrungen
worden, ihm eine Alba geben zu müssen, und war
etwa entrüstet, daß er die Baronesse als gute Gegeberinn
abgewiesen. Auch erklärte mich derselbe, daß sein
Betragen sich nicht allein verfehle in unkeuschen Worten,
aber auch in Thaten, daß der Pastor in sein und seiner
Frauen Gegenwart, bei Gelegenheit daß sie gebeichtet
hätten, und also vom Pastor von der Kirche aus mit
in sein Haus geführt worden wären, er mit
seinen Schwestern Berührungen am Leibe vor-
genommen hätte, worüber Scholten mit seiner Frau
Schahmroth geworden wären; der Bruder dieses
Scholten genannt H.H. Scholten betheuert dasselbe bei
einer andern Gelegenheit gesehen zu haben und be-
merkt dabei, daß er einer der Schwestern vor den
Hintersten gepackt und geschlagen hätte mit den
Worten, was hat sie einen dicken! dabei hört man
diesen Leuten äußern, das thut er nun in unserer
Gegenwart, was geschieht nun ins Geheim? und dann
säufzen sie was wird von unsern Kindern werden.
Eure Bischöfl. Gnaden nochmals das Wohl dieser Gemeinde
anbefehlend, indem ich erinnere das unsere Seelen sehr
leiden, bin ich
Eure bischöfl. Gnaden ergebener Diener
Egidius Brenninkmeyer

De HEW Heer
Monseigneur Joh. Zwysen Aartsbisschop
te Utrecht, Apostollisch Administrator van het bisdom
van ’s Hertogenbosch
te Tilburg
franco

ChrisvD - 1 aug 2019 - 23:49


Hallo Chris,

Wederom enorm bedankt!

Het is bijna verwonderlijk dat dit soort brieven netjes bewaard zijn gebleven!

Overigens heeft pastoor Schuttelaar de stormen gewoon overleefd. In 1867 ging hij met pensioen na een pastoraat van 23 jaar en hij bleef in Dedemsvaart wonen tot aan zijn dood in 1879.

Helmuth Rijnhart - 2 aug 2019 - 08:23







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